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Klimaschutzprojekt CO2OL Tropical Mix

Warum CO2-Ausgleich und Aufforstung unverzichtbar sind, um die Klimaziele zu erreichen

„CO2-Kompensation ist moderner Ablasshandel!“

Aussagen wie diese hört man oft, wenn es um das Thema CO2-Ausgleich geht. Selbst verursachte CO2-Emissionen zu kompensieren, zum Beispiel auch durch Aufforstungen, wird häufig in den Medien kritisiert.

Fakt ist aber: Ein hochwertiger CO2-Ausgleich trägt effektiv zum Klimaschutz bei und hilft uns, die Klimaziele zu erreichen. Entscheidend ist die Qualität des CO2-Ausgleichs und was kommuniziert wird.

Natürlich geht es darum, CO2-Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren, doch leider sind wir darin viel zu langsam. Der CO2-Ausgleich ist deshalb eine wichtige Säule zur Erreichung der Klimaziele. Und zwar indem CO2 aus der Atmosphäre gebunden wird. Dann spricht man von CO2-Neutralisierung und nicht mehr von CO2-Kompensation, was bspw. durch CO2-Vermeidungsprojekte wie Wasserkraftwerke erreicht wird. Aufforstungen sind der natürliche Weg, diese CO2-Bindung und Neutralisierung zu erreichen. Dabei ist es wichtig, dass nicht nur Bäume gepflanzt, sondern Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden.

Dieser Artikel klärt auf, wie durch CO2-Ausgleich und Aufforstung ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann.

Aufforstung
Klimaschutzprojekt CO2OL Tropical Mix

Warum eine CO2-Reduktion allein nicht ausreicht

Trotz vieler Maßnahmen steigen weltweit unsere CO2-Emissionen kontinuierlich an. Vor allem in Deutschland fokussieren wir uns derzeit im Rahmen von Maßnahmen zur CO2-Reduktion stark auf den Einsatz von erneuerbaren Energien. Doch auch in diesem Bereich geht der Ausbau zu langsam voran: Wurden 2017 in Deutschland noch Windräder mit einer Energieleistung von über 5.400 Megawatt zugebaut, waren es 2020 nur noch ca. 1.400 Megawatt.

Während der CO2-Ausstoß in Deutschland und der EU momentan zwar langsam sinkt oder sich auf einem ähnlichen, wenn auch hohen, Niveau hält, ist er dennoch in den letzten 30 Jahren weltweit gestiegen. Grund dafür ist unter anderem die wirtschaftliche Entwicklung von Ländern wie China und Indien sowie der damit verbundene Anstieg der CO2-Emissionen. Gleichzeitig haben Industrieländer und Regionen wie die EU oder die USA es bisher noch nicht geschafft, ihre CO2-Emissionen signifikant zu senken.

Nach derzeitigen Berechnungen haben wir in ca. sechs Jahren eine CO2-Konzentration erreicht, die dazu führt, dass wir das 1,5-Grad-Ziel nicht mehr erreichen können. Das noch zur Verfügung stehende „CO2-Budget“ ist dann aufgebraucht. Da wir die letzten Jahren verschlafen haben und die weltweiten Emissionen weiter gestiegen sind und steigen, müssten wir in den nächsten Jahren radikal CO2 reduzieren (siehe Grafik). Dies ist leider absolut unrealistisch. Deshalb reicht es nicht aus, nur unseren CO2-Ausstoß zu reduzieren. Wir müssen zusätzlich alle Möglichkeiten nutzen, um bereits vorhandenes CO2 aus der Atmosphäre langfristig zu binden, um ein gesundes Klima auf der Erde zu erhalten.

Eine wichtige Rolle spielt deshalb der CO2-Ausgleich, ohne den wir unsere angestrebten Klimaziele nicht erreichen können.

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Eigene Darstellung in Anlehnung an © The Global Carbon Project

 

Vorteile des CO2-Ausgleichs und wie man wirklich ausgleicht

Gerade Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren, wobei es ihnen kaum möglich ist, gar kein CO2 zu verursachen. Der CO2-Ausgleich hilft in diesen Fällen, die ausgestoßenen CO2-Emissionen an anderer Stelle zu neutralisieren. Denn für das Klima ist es nicht relevant, an welcher Stelle CO2 verursacht und neutralisiert wird. Neben ambitionierten Reduktionsmaßnahmen ist es daher essentiell, die Mengen an CO2 zu neutralisieren, die aktuell nicht vermieden werden können. Dadurch leistet man als Unternehmen oder auch als Privatperson einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz.

Dabei bringt der Ausgleich von CO2-Emissionen zahlreiche Vorteile mit sich: Durch die Unterstützung entsprechender Klimaschutzprojekte kann zum Beispiel die Biodiversität mit Tier- und Pflanzenarten der jeweiligen Region geschützt und erhalten werden. Auch die Lebensbedingungen für Menschen vor Ort verbessern sich: Sie können ihren Lebensunterhalt durch Projekte vor Ort bestreiten, wodurch auch die Wirtschaft in der Region gestärkt wird. Dies ist ein besonders wichtiger Faktor gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern, in denen auch soziale Bereiche wie Bildung und medizinische Versorgung durch Klimaschutzprojekte gefördert werden.

Für Unternehmen bietet sich so die Möglichkeit, auch im sozialen Bereich einen Beitrag zu den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen zu leisten.

Klimaschutzprojekte gibt es in verschiedenen Bereichen – zum Beispiel erneuerbare Energien, Ressourcenschonung oder Forstwirtschaft. Hierbei ist wichtig zu verstehen, dass durch viele dieser Projekte kein CO2 aus der Atmosphäre gebunden, sondern nur an anderer Stelle vermieden wird. Um bilanziell aber wirklich die eigenen Emissionen auf Null zu reduzieren, muss aktiv CO2 aus der Atmosphäre gebunden werden. Daher ist es besonders wichtig, bei der Auswahl eines geeigneten Klimaschutzprojektes darauf zu achten, dass in dessen Rahmen tatsächlich COgebunden wird. Eine effektive und zudem natürliche Maßnahme sind Aufforstungsprojekte.

Klimaschutzprojekt CO2OL Tropical Mix
Klimaschutzprojekt CO2OL Tropical Mix

Die Bedeutung von Wäldern für den Klimaschutz und die Vorteile von Aufforstungen

Viele Wälder leiden unter den Auswirkungen des Klimawandels und werden durch Stürme, Dürre oder Insektenplagen zerstört. Auch menschliche Einflüsse wie die Anpflanzung von Monokulturen und Rodungen ganzer Waldbestände zerstören die natürlichen CO2-Speicher der Welt. Allein im Amazonas-Regenwald werden pro Minute Bäume auf einer Fläche von ca. drei Fußballfeldern gefällt. Da Wälder neben dem Ozean die wichtigsten Speicher für CO2 sind, ist es von immenser Bedeutung, sie zu schützen und im Falle einer Zerstörung wieder aufzubauen. Das nachhaltige Wiederaufforsten von Wäldern bietet zahlreiche Vorteile:

Sie stabilisieren das globale Klima und bieten Lebensraum.
Wälder speichern große Mengen an Kohlendioxid und entziehen warmer Luft die Energie, indem sie verdunsten – besonders effektiv ist dies bei tropischen Wäldern zu beobachten. Diese Verdunstung steigt in die Luft und kommt an anderer Stelle in Form von Niederschlag wieder auf der Erde an. Wälder sind also auch ein Garant für Regen und Wasserkreisläufe. Mischwälder fördern ebenfalls die Biodiversität von Waldsystemen, stellen einen Rückzugsort für gefährdete Tiere und Pflanzen dar und fungieren als natürlicher Erosions- und Wasserschutz.

Wälder verbessern unsere Lebensbedingungen
Wälder ermöglichen nicht nur Leben, sondern versorgen Städte, Landwirtschaft und Industrie mit Wasser und funktionieren an heißen Tagen wie riesige Klimaanlagen. Die Aufforstung von Wäldern bietet durch einen erhöhten Bedarf an Arbeitskräften auch vielen Menschen ein sicheres Einkommen – vor allem in Entwicklungsländern, die über große ehemalige Waldflächen verfügen. Hinzu kommt ein vermehrter Wissenstransfer und die Sensibilisierung für das Thema Aufforstung und Klimawandel im Allgemeinen.

Holz als nachhaltiger Rohstoff und die Bedeutung von Mooren
Das Holz der Wälder kann als nachhaltiger Rohstoff in zahlreichen Bereichen zum Einsatz kommen und ist als nachwachsendes Material besonders umweltfreundlich. Daher ist sogar die Aufforstung mit Monokulturen zur gezielten und effizienten Gewinnung von Holz als Rohstoff nicht grundsätzlich schlecht, sondern im Gegenteil ebenfalls ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz, wenn diese Projekte nachhaltig bewirtschaftet werden.

Auch Moore bieten ein enormes Potenzial: Sie gelten als wichtiger CO2-Speicher. Durch die Wiedervernässung von Mooren können wertvolle, neue CO2-Senken geschaffen werden.

Worauf sollte man bei der Auswahl von Projekten zum CO2-Ausgleich achten?

Mittlerweile existiert ein breites Angebot an Projekten rund um die Welt, das Unternehmen und Privatpersonen die Möglichkeit gibt, durch die finanzielle Unterstützung von Klimaschutzprojekten den eigenen CO2-Ausstoß auszugleichen. Allerdings unterscheiden sich die Projekte in ihrer Qualität und natürlich auch im Preis. Neben dem Fokus auf Projekte, die CO2 aus der Atmosphäre binden, sollte man daher bei der Auswahl eines geeigneten Projekts grundsätzlich auf folgende Aspekte achten:

Zertifizierung nach international anerkannten Standards
International anerkannte und somit seriöse Standards sind zum Beispiel der Gold Standard und der Verified Carbon Standard (VCS). Bei der Auswahl sollte man darauf achten, dass die Projekte unter einem dieser Standards durchgeführt werden.

Zusätzlichkeit des Projekts
Das jeweilige Projekt muss beweisen, dass es ohne die zusätzliche Finanzierung durch CO2-Zertifikate nicht zustande gekommen wäre.

Dauerhaftigkeit der Emissionseinsparung
Die Emissionseinsparung im Rahmen des Klimaschutzprojektes muss von Dauer sein. Darunter versteht man, dass zum Beispiel Risikofaktoren wie Waldbrände, Schädlingsbefall oder illegale Abholzung einkalkuliert bzw. über einen Puffer minimiert werden müssen.

Vermeidung von Doppelzählung
Es muss sichergestellt werden, dass Zertifikate zum Ausgleich zentral registriert und bei Nutzung zum Ausgleich stillgelegt werden, sodass sie nicht mehr von anderen genutzt werden können.

Empfehlung

Da es aktuell allerdings sehr unklar ist, wie sich der Markt des freiwilligen CO2-Ausgleichs weiterentwickelt, sind dies nur Basiskriterien. Viel wichtiger ist es, einen kompetenten und glaubwürdigen Partner für die Auswahl qualitativ hochwertiger Klimaschutzprojekte zu wählen und nicht blind einem Standard zu vertrauen. Wir von CO2-positiv! arbeiten deshalb mit einem Partner zusammen, der seit über 20 Jahren weltweit Landnutzungs- und Aufforstungsprojekte entwickelt und betreibt.

Infos zu unserem Angebot für den CO2-Ausgleich und zu unseren Klimaschutzprojekten gibt es hier.

Chris Schleicher

Chris Schleicher ist Gründer der Nachhaltigkeitsberatung CO2-positiv! mit Sitz in Hamburg. Mit innovativen Kooperationspartnern unterstützt CO2-positiv! Unternehmen bedarfsorientiert und persönlich auf ihrem Weg zur erfolgreichen Klimaneutralität. Chris ist zertifizierter Nachhaltigkeitsmanager (TÜV) und Klimamanagement-Beauftragter (GUTcert) und verfügt durch seine jahrelange Tätigkeit als Business Manager für das Top Management einer deutschen Großbank über eine ganzheitliche Expertise in Sachen Wirtschaft und Klimaschutz.